Mit der neuen Schnittdatenansicht im Technology Manager wird die Verwaltung von Schnittdaten nicht nur übersichtlicher, sondern auch deutlich effizienter. Die überarbeitete Struktur ermöglicht eine einfachere Handhabung von Werkzeugen, das Hinzufügen neuer Materialien und eine nahtlose Übertragung der Daten nach Siemens NX.
Technology Manager Update
JANUS Spotlight | Die neue Schnittdatenansicht im Technology Manager
In diesem Video zeigt Heinrich Flaum die Neuerungen am Technology Manager
Neue Schnittgeschwindigkeit für ein Werkzeug anlegen
Mit der neuen Schnittdatenansicht wird die Erfassung und Verwaltung von Schnittdaten nun deutlich einfacher und intuitiver. Materialien stehen jetzt im Mittelpunkt der Verwaltung, sodass für ein Material mehrere Methoden hinterlegt werden können.
Um eine neue Schnittgeschwindigkeit für ein Werkzeug anzulegen, wird zunächst der TMGR geöffnet und das gewünschte Werkzeug ausgewählt. Durch einen Doppelklick auf das Werkzeug öffnet sich die Schnittdatenansicht, in der die Bearbeitung über das Schloss-Symbolentsperrt werden kann.
Anschließend lässt sich über das „+“-Symbol ein neues Material, beispielsweise Automatenstahl, hinzufügen. Nach der Auswahl können die Schnittgeschwindigkeit (120 m/min) und der Vorschub pro Zahn (0.12mm) eingetragen werden. Falls erforderlich, kann zusätzlich eine Bearbeitungsmethode wie Schruppen zugewiesen werden, sodass die Werte gezielt für diese Bearbeitungsart gelten. Sobald die Eingabe bestätigt wird, sind die neuen Werte gespeichert.
Falls das Werkzeug ebenfalls für das Schlichten genutzt werden soll, kann der gleiche Vorgang wiederholt werden. In diesem Fall wird das Material erneut ausgewählt und mit separaten Werten versehen, beispielsweise einer Schnittgeschwindigkeit von 80 m/min und einem Vorschub pro Zahn von 0,06 mm.
Schnittdaten für ein Komplettwerkzeug bearbeiten
Nachdem die Werte für das Einzelwerkzeug festgelegt wurden, können sie in ein Komplettwerkzeug übernommen und gegebenenfalls angepasst werden. Dazu werden die Änderungen am Einzelwerkzeug gespeichert und die Bearbeitung geschlossen.
Nun kann das Komplettwerkzeug aufgerufen werden, das den 8-mm-Schaftfräser enthält. Im Schnittdaten-Reiter sind die zuvor definierten Werte bereits automatisch übernommen worden. Falls Anpassungen notwendig sind, kann die Bearbeitung erneut über das Schloss-Symbol entsperrt werden.
Wenn das Werkzeug in dieser Konstellation beispielsweise eine längere Ausspannung hat, kann es sinnvoll sein, die Schnittgeschwindigkeit von 120 m/min auf 100 m/min zu reduzieren. Die Änderungen werden gespeichert und die Bearbeitung abgeschlossen.
Sobald die Daten später nach NX übertragen werden, hat der Schnittdatensatz aus dem Komplettwerkzeug Priorität über den Schnittwerten des Einzelwerkzeugs.
Neue Materialien hinzufügen und bestehende Werte kopieren
Eine der großen Neuerungen der aktualisierten Schnittdatenansicht ist die Möglichkeit, bereits erstellte Schnittwerte auf neue Materialien zu übertragen, anstatt sie einzeln manuell einzutragen.
Falls für Automatenstahl bereits Werte hinterlegt sind, die ebenfalls für ST37-Stahl genutzt werden sollen, kann die Kopierfunktion genutzt werden. Dazu wird zunächst das bestehende Material mit den gewünschten Werten ausgewählt. Über das Drei-Punkte-Menü kann nun die Option „Schnittdaten kopieren“ gewählt werden. Anschließend wird das neue Material (z. B. ST37-Stahl) ausgewählt und die Auswahl bestätigt. Die Schnittwerte werden automatisch übernommen, ohne dass eine manuelle Eingabe erforderlich ist.
Durch diese Funktion können einmal definierte Werte effizient wiederverwendet werden, was nicht nur Zeit spart, sondern auch Eingabefehler vermeidet.
Schnittdaten direkt in Siemens NX übertragen
Sobald alle Schnittdaten hinterlegt sind, können sie direkt nach NX CAM exportiert werden. Die neue Schnittdatenansicht sorgt dafür, dass dieser Vorgang reibungslos abläuft.
Nachdem die Änderungen gespeichert und die Bearbeitung abgeschlossen wurde, kann die Option „Daten an NX senden“ gewählt werden. Ein grüner Bestätigungsbalken signalisiert, dass die Übertragung erfolgreich war. In NX CAM erscheinen die aktualisierten Werte automatisch in den vorhandenen Operationen.
Falls in NX keine Operation ausgewählt wurde, kann die Technologie-Liste aktualisiert werden, um alle verfügbaren Operationen anzuzeigen. Durch die direkte Integration in NX entfällt die Notwendigkeit, Werte manuell zu übertragen oder anzupassen – alle Schnittwerte sind sofort für das jeweilige Material, Bearbeitungsmethode und Werkzeug einsatzbereit.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Technology Manager.
Die überarbeitete Schnittdatenansicht im Technology Manager bietet eine deutlich verbesserte Möglichkeit, Schnittwerte zu verwalten. Materialien stehen nun im Mittelpunkt, sodass verschiedene Bearbeitungsmethoden innerhalb eines einzigen Eintrags zusammengefasst werden können. Die Kopierfunktion ermöglicht es, bestehende Werte schnell auf neue Materialien zu übertragen, und die direkte Integration in NX CAM sorgt für eine reibungslose Weiterverarbeitung der Daten.
Mit diesen Verbesserungen wird die Verwaltung von Schnittdaten nicht nur einfacher, sondern auch effizienter und fehlerfreier. Die neuen Funktionen sparen Zeit, optimieren Prozesse und sorgen für eine präzisere Bearbeitung in der Fertigung.
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