Farbanalyse beim IPW

NX CAM QuickTipp | Abweichungen zuverlässig erkennen mit Farbanalyse

Sie haben ein Werkstück in Siemens NX erfolgreich programmiert. Doch wie lässt sich sicherstellen, dass das Ergebnis auch exakt der konstruierten Geometrie entspricht?

In diesem Tutorial zeigen wir, wie Sie mit der integrierten Farbenanalyse in Siemens NX das Ist-Teil mit dem Soll-Teil vergleichen. Dabei gehen wir Schritt für Schritt durch die wichtigsten Einstellungen und zeigen, wie sich Abweichungen gezielt visualisieren und bewerten lassen.

Im Video zeigt Heinrich Flaum, wie Sie mithilfe der Farbenanalyse in Siemens NX Ihr Werkstück überprüfen und Abweichungen präzise auswerten.

An dieser Stelle werden externe Inhalte von www.youtube-nocookie.com geladen. Wenn Sie der Verwendung von Cookies zustimmen, bedarf der Zugriff auf diese Inhalte keiner manuellen Zustimmung mehr. Klicken Sie hier um die Cookie-Einstellungen erneut zu bestätigen.

Maschinensimulation starten und Bearbeitung überprüfen

Das Werkstück ist vollständig durchprogrammiert und alle Operationen sind vorhanden. Es ist auf der Grob-Maschine aufgespannt. Um die NC-Text-Simulation zu starten, oben auf Simulate Machine klicken. Sobald der Postprozessor die NC-Text-Erstellung abgeschlossen hat, kann die Simulation mit Play gestartet werden. Nach Abschluss der Bearbeitung können wir nun das Ergebnis überprüfen.

Farbanalyse vorbereiten: Farbbereiche und Einstellungen definieren

Kommen wir also zur anfänglichen Herausforderung: Ziel ist es festzustellen, ob zu viel Material entfernt wurde, wo noch Restmaterial vorhanden ist und in welchen Bereichen das Werkstück im Toleranzbereich liegt. Dafür oben auf Analyse klicken. Das System nimmt dann das Soll-Teil aus der Konstruktion und das Ist-Teil, das tatsächlich gefräst wurde, und legt beides übereinander. Anhand der Farbskala werden die maßlichen Unterschiede zwischen Soll und Ist sichtbar. Das sind die Standardeinstellungen von Siemens NX. Für eine klarere Auswertung zuerst die Anzahl von Bereichen auf 3 reduzieren, um nur drei Farben darzustellen. Beispielsweise kann man die 3 Farben einstellen für: Grau für zu viel Material, Grün für Bereiche im annährenden Soll-Bereich und Rot für Teileverletzungen. Die nächste Einstellung befindet sich in den "Devisionen" und in den Min-Max-Grenzen.

Farbbereiche definieren und Maßabweichungen gezielt darstellen

Farbbereiche definieren und Maßabweichungen gezielt darstellen
Farbbereiche definieren und Maßabweichungen gezielt darstellen
Farbbereiche definieren und Maßabweichungen gezielt darstellen

Nach dem Umstellen der Min-Max-Grenzen und Devisionen von Automatisch auf User-Defined, werden die Werte wie folgt gesetzt:

Grenzwerte für 3 Farben:

  • Oberer Wert: 800 mm (sehr hoher Maximalwert)
  • Toleranzbereich Plus: 0,2 mm
  • Toleranzbereich Minus: –0,2 mm
  • Unterer Wert: –800 mm

Farbzuordnung:

  • Grau: Übermaß > 0,2 mm bis 800 mm
  • Grün: Maßhaltiger Bereich zwischen –0,2 mm und +0,2 mm
  • Rot: Teileverletzung < –0,2 mm bis –800 mm

Nach Klick auf Anwenden wird das Modell farblich dargestellt. Für klarere Kontraste empfiehlt sich die Darstellung auf "Scharfkantig" statt "Verrundet". Per Mausklick in die Flächen lassen sich Maßabweichungen direkt ablesen, z. B.:

  • 2 mm Übermaß → grauer Bereich
  • 0 mm Differenz → grüner Bereich
  • 0,4 mm Untermaß → roter Bereich (z. B. Kantenbruch durch ungeänderte Bohrung)

Für weitere Werte kann man die Farbbereiche erhöhen, z.B.:

  • 800 mm bis 1 mm: z. B. Blau 
  • 1 mm bis 0,2 mm: Grün
  • –0,2 mm bis –800 mm: Rot
  • Alles über 1 mm weiterhin Grau

Damit lassen sich Maßabweichungen noch differenzierter visualisieren.

Mit der Farbanalyse in Siemens NX lässt sich das IPW zuverlässig überprüfen und Abweichungen sicher erkennen.

Heinrich FlaumHeinrich Flaum
CAx Senior Pre-Sales Consultant
E-Mail: Heinrich.Flaum@janus-engineering.com

Autor des Beitrags


Themen:

Kontaktieren Sie uns und erfahren Sie noch mehr über unsere Möglichkeiten

*Pflichtfelder